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Medizinischer Dienst

Der Medizinische Dienst arbeitet in den Kinder- und Jugendeinrichtungen der Lebenshilfe. Im Einzelnen sind das die Interdisziplinäre Frühförder- und Beratungsstelle (IFS), die Schulvorbereitenden Einrichtungen (SVE) und die Heilpädagogische Tagesstätte (HpT).

Zu unseren medizinischen Leistungen zählen die Ergotherapie, die Logopädie und die Physiotherapie. Die jeweils eingesetzten Therapeutinnen und Therapeuten sind direkt bei der Lebenshilfe angestellt bzw. es bestehen Kooperationen mit Praxen in Herzogenaurach, Höchstadt, Röttenbach, Langenzenn und Dechsendorf.

Die von uns eingesetzten Therapeutinnen und Therapeuten haben sich durch zusätzliche Fachausbildungen in besonderem Maße auf ihre Arbeit mit den Kindern und Jugendlichen spezialisiert.

Es bedarf für alle Einrichtungen und für alle Maßnahmen einer ärztlichen Verordnung, die die Anzahl der Maßnahmen regelt. Diese ärztliche Verordnung wird im Vorfeld mit den Eltern, den jeweiligen Therapeutinnen und Therapeuten, den Pädagoginnen und Pädagogen und den Kinderärztinnen und Kinderärzten abgestimmt. 

Die Entwicklung der Kinder und Jugendlichen wird schriftlich dokumentiert. Um die Therapien dem jeweiligen Bedarf anzupassen, findet ein regelmäßiger Austausch zwischen den verordnenden Kinderärztinnen und Kinderärzten, den Eltern, den Therapeutinnen und Therapeuten und den Pädagoginnen und Pädagogen statt.

Die jeweils verordnete medizinisch-therapeutische Maßnahme findet grundsätzlich 1x in der Woche statt.

Interdiziplinäre Frühförder- und Beratungsstelle (IFS):
In der IFS können Kinder von 0 Jahren bis zur Einschulung gefördert werden. Die Therapien können ambulant d.h. in unseren Einrichtungen stattfinden. Bei Bedarf ist eine mobile Versorgung als Hausbesuch oder im Kindergarten möglich. 

Schulvorbereitende Einrichtungen (SVE):
In der SVE werden Kinder von 3 Jahren bis zur Einschulung gefördert. Die erforderlichen Therapien werden in den Alltag integriert. Das Kind wird zu einem regelmäßigen Zeitpunkt aus seiner Gruppe abgeholt, um therapeutisch mit ihm arbeiten zu können.

Heilpädagogische Tagesstätte (HpT):
In der HpT werden Kinder und Jugendliche im Schulalter versorgt. Auch in der HpT wird das Schulkind zu einem regelmäßigen Zeitpunkt aus seiner Gruppe abgeholt. Dann können Therapeutinnen und Therapeut in Ruhe mit den Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Die Ergotherapie versorgt Kinder mit verschiedenen Störungsbildern und Behinderungen. Die Therapie findet vorwiegend in der Einzelförderung statt und wird individuell auf das Kind angepasst.
Ziel der Ergotherapie ist es, dem entwicklungsverzögertem oder behinderten Kind auf seinem persönlichen Weg zur größtmöglichen Selbständigkeit zu verhelfen um eine Teilhabe in den Alltag zu gewährleisten. Im Sinne ganzheitlicher Förderung, suchen die Therapeutinnen / der Therapeut auch nach passenden Bewältigungsstrategien und Kompensationsmechanismen.
In Ergänzung der ergotherapeutischen Behandlung ist es wichtig, die Eltern des betroffenen Kindes einzubeziehen und im persönlichen Gespräch zu beraten. Zusätzlich steht die behandelnde Therapeutin / der behandelnde Therapeut im interdisziplinären Austausch mit anderen Fachrichtungen und dem Gruppenpersonal.

Schwerpunkte der Ergotherapie:

  • Förderung der taktilen, vestibulären und propriozeptiven Wahrnehmung
  • Stärkung der Grobmotorik und der Körperkoordination
  • Förderung von Spiel- und Bewegungsfreude
  • Aufbau der Tonus- und Gleichgewichtsregulierung
  • Verbesserung der Konzentration und Ausdauer sowie der Aufmerksamkeitsfokussierung
  • Unterstützung der Impulssteuerung, der Eigenregulierung und der Selbstständigkeit
  • Förderung der Feinmotorik, der Malentwicklung und der Grafomotorik
  • Aufbau des Selbstwertgefühls und der Frustrationstoleranz
  • Förderung sozialer Kompetenzen
  • Vermittlung von Erfolgserlebnissen, Wertschätzung und positiven Feedback
     

Die Logopädie befasst sich mit Diagnostik und Therapie von Schluck- und Sprachstörungen und den damit in Zusammenhang auftretenden Kommunikationsstörungen. Sie baut auf einer fundierten Diagnostik der sprachlichen, artikulatorischen und mundmotorischen Fähigkeit des Kindes auf. Hierzu werden Screening und standardisierte Testverfahren eingesetzt. Die daraus resultierenden Ergebnisse werden nach der Beeinträchtigung des täglichen Lebens und der physiologischen Sprachentwicklung gewichtet. In Abstimmung und unter Einbeziehung der Eltern erstellt die Therapeutin / der Therapeut die genauen Inhalte und den Ablauf der Therapie. Je nach Störungsbild und Individualität des Kindes wird aus einem Repertoire von Therapiemöglichkeiten der passende Ansatz für das Kind gewählt. Die individuell angepasste Therapie findet vorwiegend als Einzeltherapie statt.


Schwerpunkte der Logopädie:

  • Atmung, Haltung, Tonus
  • Wahrnehmung (taktil-kinästhetisch, auditiv, visuell, gusto-olfaktorisch)
  • Hörstörungen (organisch z.B. sensorineural)
  • Nahrungsaufnahme mit Atmung und Mundmotorik (sensomotorische Komponente)
  • Nahrungsaufnahme mit sozialer und emotionaler Komponente
  • Sprech-/ Schluckmotorik
  • Stimmstörungen und Redeflussstörungen
  • Kommunikation, Sprach- und Spielanbahnung
  • Unterstützte Kommunikation (UK) in Verbindung mit dem pädagogischen Fachdienst
  • Kognitive Fähigkeiten, Konzentration, Sprachgedächtnis
  • Sprachverständnis, Wortschatz und Grammatikerwerb
  • Artikulation, Phonation, Sprechablauf
  • Umgang mit Mehrsprachigkeit
     

Die Physiotherapie dient der Erhaltung und Verbesserung der Funktion und Bewegung des Körpers.
Ziel aller physiotherapeutischen Maßnahmen ist es, Kinder mit körperlichen Beeinträchtigungen oder Behinderungen auf ihrem individuellen Weg zu fördern, zu einer positiven Entwicklung beizutragen und damit größtmögliche Selbständigkeit zu erreichen.
Sie baut auf einen fundierten Befund auf und die Methoden orientieren sich an den individuellen Fähigkeiten des Kindes unter Berücksichtigung des Sozialraums, hierzu wird das familiäre Umfeld eingebunden.
Im Vordergrund stehen motorische, sensorische und koordinative Förderung.
Die Therapie findet vorwiegend als Einzeltherapie statt.

Schwerpunkte der Physiotherapie:

  • Förderung der motorischen Entwicklung und Funktion (Koordination- und Gleichgewicht, Schnelligkeit und Geschicklichkeit)
  • kognitives und soziales Lernen
  • Sensomotorik mit Haltungs- und Bewegungskontrolle
  • Regulation des Muskeltonus
  • Sicherung der Mobilität, Kraft, Ausdauer
  • Koordination, Körper- und Raumwahrnehmung
  • Förderung der Sinneswahrnehmung (taktil, propriozeptiv und vestibulär)
  • Erhöhung der Partizipation (Teilhabe) und Integration in den Alltag
  • Initiierung erforderlicher Hilfsmittelversorgung im Zusammenspiel mit dem sozialen Umfeld (Familie / Gruppe)
  • Vermeidung und verlangsamen des Auftretens von Folgeschäden (z.B. Luxationen, Skoliosen, Kontrakturen)